Zeit zum Erinnern an der Albert-Einstein-Schule in Laatzen

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Alle Fotos in diesem Beitrag: (C) Martina Szymanski

Wir freuen uns, dass die Ausstellung nach der Präsentation im Wolfsburger Rathaus und in der Alten Predigthalle in Hannover nun auch in Laatzen gezeigt wird.
Da die Ausstellung besonders auch mit dem Blick auf junge Menschen konzipiert wurde, ist es besonders schön, dass „Zeit zum Erinnern“ nun erstmals direkt in eine Schule eingezogen ist.
Benjamin, Manuel, Martina und ich haben nicht nur überlegt, wie der Umzug von statten gehen kann, sondern auch eine sinnvolle Verkleinerung der Ausstellung konzipiert, da die umfangreiche Ausstellung mit all ihren Stellwänden, Gestaltungselementen und der umfangreichen Technik mehr Platz benötigt, als an der Albert-Einstein-Schule zur Verfügung stand. Das Leitungsteam der AES stand uns bei der Planung zur Seite.
Schon zu der Veranstaltung in der Alten Predigthalle am Abend vor dem 3. Advent letzten Jahres kam eine Gruppe der AES des Seminarfachs „Erinnern statt Vergessen“ mit ihrem Lehrer Wilhelm Paetzmann, um die Ausstellung zu sehen. Bereits zu dem Zeitpunkt bestand der Wunsch der Schule, „Zeit zum Erinnern“ im Forum der AES zu zeigen.
Endlich war es soweit. Die Ausstellung steht und wir finden, dass sie auch in der verkleinerten Version aussagekräftig ist im Forum der Schule ihren ganz eigenen Charme zeigt. Bedanken möchten wir uns für die Unterstützung Aufbau bei Friederike Otte (didaktische Leiterin), Wilhelm Paetzmann und Herrn Oelmann und seinem Team.
Am Eröffnungsabend begrüßte Bürgermeister Jürgen Köhne die Gäste.
Michael Fürst, Vorsitzender der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen sagte in seinem Grußwort: „Wenn man nicht über die Erinnerungen spricht, wird man sie noch einmal erleben. Wir müssen miteinander reden, um aus den Fehlern, die wir alle machen, zu lernen.“
Wilhelm Paetzmann hob in seiner Rede die Wichtigkeit des Themas „Soldaten jüdischen Glaubens im Ersten Weltkrieg“ hervor. Friederike Otte bereichte in ihrem Beitrag von einer Postkarte ihres Großvaters, die er im Ersten Weltkrieg versendet habe und dass darum der Bezug zu der Ausstellung ihr besonderes Interesse habe.
Leonie Warnecke und Juliana Mast trugen Texte vor, die sich mit der Literatur über den Ersten Weltkrieg auseinandergesetzt haben.

Die Schulleiter Christian Augustin bedankte sich bei allen Grußwortrednern, Beteiligten und Mitwirkenden sowie beim Orchester, das die Eröffnungsveranstaltung auf beeindruckende Weise musikalisch umrahmte.

Martina Szymanski danken wir dafür, dass sie sich nach Laatzen gekommen ist, um die Veranstaltung zu dokumentieren. Weitere Fotos und Videos folgen.

Die Ausstellung ist vom 17. März bis zum 8. April zu sehen.
Führungen unter: Telefon (05 11) 98 29 30 (Sekretariat der Schule)

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Schändungen auf dem jüdischen Friedhof und Beschädigungen an der Alten Predigthalle

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Leider gehört mittlerweile auch das zu unserer Ausstellung: Beschädigungen an der Alten Predigthalle und Schändungen auf dem jüdischen Friedhof. Eigentlich hatte ich mich immer darauf gefreut, die Aufstellung während der Öffnungszeiten am Vormittag zu öffnen. Es war ein äußerst unangenehmes Gefühl, als ich den ersten Schaden am Donnerstag, den 5.11. im letzten Jahr in der Alten Predigthalle entdeckte. Zunächst sah ich viele kleine Glassplitter auf dem Boden und suchte nach nach der Ursache. Ein Besucher machte sich an dem Morgen mit auf die Suche und bald stand fest, was wir nicht glauben mochten: Durch ein Fenster der Predigthalle waren Steine in das Innere geworfen worden. Sie flogen mit großer Wucht durch die Rosettenfenster und verbogen sogar die Bleiverglasungen. In der Ausstellung fand ich die Steine in den entlegensten Winkeln wieder. Viele Besucherinnen und Besucher waren bestürzt, als sie die beschädigten Fenster sahen und Hakenkreuze und Farbe an und auf den Gräbern.
Nach dem Ereignis schloss ich die Predigthalle zu den Öffnungszeiten mit anderen Gefühlen auf als zuvor. Ich begann, auf Geräusche zu hören und die Schatten hinter den Fenstern zu analysieren. Immer wieder ging ich hinaus, um einen Blick auf den Friedhof zu werfen.
Den nächsten Schaden entdeckte ich am 30.12.2015, dem letzten Tag der Ausstellung.
Die Beschädigungen und Schändungen hatten ein noch größeres Ausmaß angenommen als das Mal zuvor.
Umgestoßene und beschädigte Grabsteine, gebrochene Grabsteine und an der Predigthalle erneut eingeschlagene Fenster, eines davon stark eingedrückt. Ein Löwe wurde offenbar zum Abschluss auf dem Brunnen vor der Predigthalle abgelegt.
Wieder war ich froh, nicht allein gewesen zu sein. Drei Besucher, denen ich eigentlich eine Führung zugesagt hatte, standen mir zur Seite. Geduldig warteten sie die Schadensbesichtigung der Polizei ab, etliche Telefonate usw. Es war eine Führung mit vielen Unterbrechungen und ich danke den drei geduldigen Besuchern für das Verständnis.
Das neue Jahr begann mit einem Treffen mit einer Spezialistin des zentralen Kriminaldienstes der Polizeidirektion Hannover. Schon während ich den Schlüssel ins Schloss steckte, sah ich, dass etwas mit einem der Fenster nicht stimmte. Ein weiteres Fenster war stark eingedrückt worden. Auf dem Friedhof gab es weitere Schändungen.
Die Fotos sprechen für sich.

Dennoch gibt es auch eine gute Nachricht: Die Ausstellung wird bis zum 13. März verlängert. Schulklassen und Gruppen – auch kleinere privat organisierte – können ab sofort individuelle Termine für eine Führung ausmachen.
Kontakt: 0151 50906095

Eröffnung der Ausstellung in der Alten Predigthalle in Hannover am 11.10.2015

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Blick in die Ausstellung „Zeit zum Erinnern“ in der Alten Predigthalle © Martina Szymanski

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Zelt vor der Alten Predigthalle © Martina Szymanski

Im Rahmen der feierlichen Gedenkstunde eröffnete Michael Fürst, 1. Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R.,  am Sonntag die Ausstellung „Zeit zum Erinnern“. Für die Eröffnung hatte der Landesverband ein Zelt entlang der Alten Predigthalle aufstellen lassen, um genügend Platz für die Gäste auch außerhalb der Ausstellung zu schaffen.

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Wilfried Lorenz (li), Bundestagsabgeordneter und Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Kreisverband Hannover-Stadt, Michael Fürst (re), 1. Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R. © Ulrich Janke, Büro MdB Wilfried Lorenz

In seiner Eröffnungsrede hob Michael Fürst hervor, dass seine Großonkel im Ersten Weltkrieg dienten und für das Vaterland kämpften.  Für die Ausstellung hatte Michael Fürst erstmals das in seinem Besitz befindliche Familienalbum geöffnet und Fotos seiner Großonkel und seines Großvaters für „Zeit zum Erinnern“ zur Verfügung gestellt. Die vier Großonkel Isidor, Sally, Berthold, Hermann und Großvater Max Fürst, die in den Krieg gezogen sind, finden sich auf einer Ausstellungstafel der Station „Sonnenblumenfeld“ wieder, die das Thema „Deutsche Soldaten jüdischen Glaubens im Ersten Weltkrieg“ behandelt.
Der Bundestagsabgeordnete Wilfried Lorenz, der in seiner Funktion als Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Kreisverband Hannover-Stadt zu den geladenen Gästen sprach, hob die Wichtigkeit des Gedenkens hervor. Dabei betonte er die Besonderheit der Erlebnis- und Erinnerungsausstellung, die eine Auseinandersetzung mit der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ ermöglicht. Wilfred Lorenz lobte die Idee, mittels verschiedener Vermittlungsebenen die Sinne und Gefühle des Betrachters anzusprechen und mit der Schaffung dieser besonderen Zugangsweise das Interesse an der Erinnerung gerade auch junger Menschen zu wecken.
Der Historiker Dr. Peter Schulze erklärte in seinem Beitrag, dass die Alte Predigthalle und der Friedhof ein bedeutender historischer Ort für die Geschichte der hannoverschen Juden sei. Mit der jüdischen Kriegergedenkstätte und ihren Namenstafeln jüdischer Gefallener sei die Alte Predigthalle ein guter Ort für die Ausstellung.
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In der Einführungsrede zur Konzeption des Ausstellungsprojektes erläuterte Corinna Luedtke Zusammenhänge und Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Themenbereichen, der Raum – und Audioinstallation mit ihren unterschiedlichen Klangkompositionen sowie dem künstlerischen Film im zentralen Bereich.
„Die Darstellung der Gegensätzlichkeit von schutzgebender Natur und sinnloser Kriegsgewalt mit all ihren Wechselwirkungen offenbart die Spannung zwischen Mensch, Natur und katastrophaler Zerstörung im Ersten Weltkrieg.“

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Corinna Luedtke 
bedankte sich ausdrücklich bei Michael Fürst für die Unterstützung und die sofortige Bereitschaft, die Ausstellung in der Alten Predigthalle zu präsentieren. Es sei ein sehr großes Vertrauen, dass der Präsident des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen der Künstlerin und ihrer Arbeit entgegenbringe, für das sie gar nicht genug danken könne.
Natürlich gab es noch weitere Dankesworte, die dem Projektteam galten und allen helfenden Händen und Unterstützern des Projektes, wie zum Beispiel Mary Sofer, Towa Harety und Reinhard Leicht.
Es folgte ein Beitrag der Albert-Einstein-Schule in Laatzen, die Pate des Ausstellungsprojektes ist. Friederike Otte, didaktische Leiterin der Schule und zwei Schülerinnen sprachen über die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Literatur, wobei Erich Maria Remarque mit „Im Westen nichts Neues“ im Vordergrund stand. Aber auch die Frage, inwieweit ein Mensch Gehorsam leisten muss und sich dem Militär-Drill unterwirft, wurde behandelt.
Zwei großartige Musikerinnen haben die Eröffnung musikalisch begleitet: Laura Pohl, (Sopran) und Mateja Zenzerovic (Bajan). Mit Liedern und Stücken, wie „Kriegslied eines Kindes“ von Hanns Eisler, „Ave Maria“ von Astor Piazzolla und „Damunt de tu nomes les flors“ von Frederic Mompou,  beeindruckten die beiden das Publikum.

Im anschließenden Gespräch mit dem Projektteam waren sich alle einig, dass die Ausstellungseröffnung eindrucksvoll und auch ergreifend war. „Zeit zum Erinnern“ und die Alte Predigthalle fügen sich zusammen und schaffen eine dichte Atmosphäre, von der viele Besucher berührt sind.

Fotos © Martina Szymanski

„Zeit zum Erinnern“ nun auch in Hannover

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© Julia Luedtke

Endlich ist es soweit: Die Ausstellung ist vom Wolfsburger Rathaus nach Hannover  in die Alte Predigthalle gewandert. Alle Stellwände und Objekte stehen bereits und die floralen Elemente sind auch schon installiert. Ein großes Dankeschön an Benjamin, Manuel, Tosh und Julia. Heute kümmert Tosh sich noch um die Installation der Klangkompositionen in den einzelnen Ausstellungsbereichen und am Sonntag wird „Zeit zum Erinnern“ eröffnet.
Nach der Eröffnung durch Michael Fürst, dem 1. Vorsitzenden des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R., ist die Ausstellung ab 14 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wir sind sehr angetan von der Atmosphäre der Alten Predigthalle, in die sich die Ausstellung auf besondere Weise einfügt. Es ist interessant, den Blick auch mal auf das Detail zu werfen. Hier einige Fotos, die Julia aufgenommen hat.

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© Julia Luedtke

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© Julia Luedtke

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© Julia Luedtke

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© Julia Luedtke

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© Julia Luedtke

Die Ausstellung in der Alten Predigthalle ist bis zum Jahresende zu sehen.
Öffnungszeiten:
11.10. – 31.12.2015
Alte Predigthalle
An der Strangriede 55
30167 Hannover
Mittwochs, donnerstags und sonntags von 11 -16 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Führungen für Gruppen oder Schulklassen nach Absprache mit der Projektleiterin.
Kontakt
Corinna Luedtke
corinnaluedtke(at)live.de

Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung

Im Rahmen der Ausstellung „Zeit zum Erinnern“ findet in der Alten Predigthalle ein Veranstaltungsprogramm statt.

15.10.2015 um 19 Uhr
Vortrag des Historikers Dr. Peter Schulze über die “Geschichte und die Bedeutung des jüdischen Friedhofs An der Strangriede
Eintritt frei.
Weitere Informationen zur Veranstaltung folgen.

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25.10.2015 um 11 Uhr
Eine öffentliche Friedhofsführung mit Herrn Dr. Peter Schulze über den jüdischen Friedhof An der Strangriede. Eingang über die Ausstellung in der Alten Predigthalle, An der Strangriede 55 a.
Männliche Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.
Eintritt frei.
Weitere Informationen zur Führung folgen.

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© Julia Luedtke

28.11.2015 um 17 Uhr
Lieder –  Lesung Zeit zum Erinnern
Musik u. a. von Bach, Weill, Eisler,

Texte von Gerrit Engelke

Laura Pohl (Sopran), Mateja Zenzerovic (Bajan),
Textauswahl und Vortrag: Corinna Luedtke
Weitere Informationen zum Programm folgen.

Ort:
Alte Predigthalle
An der Strangriede 55 a
30167 Hannover

Öffnungszeiten der Ausstellung „Zeit zum Erinnern“
Hannover 11.10. – 31.12.2015
Eröffnungstag 11.10.2015 ab 14:00 Uhr
Mittwoch, Donnerstag und Sonntag 11:00 – 16:00 Uhr
Eintritt frei

Veranstalter:
Die Ausstellung von Corinna Luedtke findet in Kooperation mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R. und dem Projektträger Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Bezirksverband Hannover statt. Veranstalter des Begleitprogramms ist der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R. in Kooperation mit Corinna Luedtke.
Veranstalter der „Liederlesung Zeit zum Erinnern“ ist das Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover. Die Liederlesung findet in Kooperation mit Corinna Luedtke und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R. statt.

Feierliche Eröffnung „Zeit zum Erinnern“ in Wolfsburg

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Zeit zum Erinnern

Am Weltfriedenstag, dem 1. September, der auch als Antikriegstag bezeichnet wird, war es endlich soweit: Um 19 Uhr stand an diesem Tag die Eröffnung der Ausstellung an. Dass solche Tage meistens hektisch sind, versteht sich von selbst. Auch wenn alles bestens vorbereitet ist, die Realität sieht meist anders aus. So auch an diesem Tag. Zunächst lief alles nach Plan. Die Ausstellung stand, der wichtigste Part war also erfüllt. Es gab jedoch eine Panne zu bewältigen, die das Navi verursacht hatte, als ich die Musiker vom Bahnhof abholen wollte und ich dank Navi in Fallersleben angekommen war. Fernab von meinem Ziel, dem Bahnhof in Wolfsburg, erreichten mich schon mehrere Anrufe, ich solle ins Rathaus zurückzukommen, da immer mehr Gäste nach mir fragten. Im letzen Moment rettete mich ein riskantes Verkehrsmanöver, das mich gerade noch pünktlich zurück im Rathaus ankommen und nicht in einem endlosen Stau versacken ließ. Die Musiker hatten ein Taxi genommen und so war die Situation gerettet.
Die Bürgermeisterin der Stadt  Wolfsburg, Frau Hiltrud Jeworrek, begrüßte die Gäste sehr herzlich und besonders die extra aus Hannover angereisten Gäste, die Holocaust-Überlebenden Salomon Finkelstein und Henry Korman aus Hannover, deren Eltern in Gegenwart der Kinder viel über den Ersten Weltkrieg gesprochen hatten.
Herr Professor Rolf Wernstedt, ehemaliger Kultusminister Niedersachsens und Landtagspräsident sowie Vorsitzender des Volksbundes, Landesverband Niedersachsen, hob in seinem Grußwort die gelungene Veranschaulichung der Gegensätzlichkeit von schutzgebender Natur und sinnloser Kriegsgewalt hervor. Als Vertreter des Niedersächsischen Kultusministeriums unterstrich Herr Dr. Peter Kaufmann  in seiner Ansprache die naturhafte Ausgestaltung in der Ausstellung in Verbindung  mit dem Ersten Weltkrieg und dem „massenhaften Töten, Sterben, Krepieren, Leiden, und Vegetieren“ einerseits und dem „Hoffen, Kämpfen  und Überlebenwollen des Einzelnen und der Massen inmitten der Natur, in Erdgräben, Höhlen, auf Feldern, auf Wiesen und in Wäldern“ andererseits.
Es war eine große Freude für mich, nach Worten des Danks an die Unterstützer und Kooperationspartner des Projekts, das Projektteam vorstellen zu können. Ohne die engagierte Mitwirkung jedes Einzelnen hätte das Projekt nicht realisiert werden können. Deshalb hier auch nochmals mein Dank an Benjamin Ehrenberger, Manuel Kueßner, Martina Szymanski, Tosh Leykum, Judith Sucher und Julia Luedtke.
Wir alle werden die Ausstellungseröffnung im Wolfsburger Rathaus sicher so schnell nicht vergessen. Die feierliche Stimmung ist auch den beiden wunderbaren Musikern (Duo Oblivión) Laura Pohl (Sopran) und Vladimir Gorup (Bajan) zu verdanken, die mit der Auswahl der Musikstücke das Publikum stark beeindruckte und das Programm des Abends unvergesslich gemacht hat.
Hier ein paar Impressionen zum ersten Ausstellungstag. Alle Beitragsbilder sind von Martina Szymanski aufgenommen worden.
Es grüßt
Corinna

Aufbau der Ausstellung „Zeit zum Erinnern“ im Wolfsburger Rathaus

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Aufbau in der Bürgerhalle im Wolfsburger Rathaus

Nachdem alle Materialien im Rathaus in der Bürgerhalle lagen, konnten wir mit dem Aufbau loslegen. Zu sehen, dass allein die Materialien schon so viel Platz in Anspruch nahmen, dass ein riesiger Teil der Bürgerhalle im wahrsten Sinne des Wortes belegt war, beeindruckte uns schon ein wenig. All diese Baumstämme, Latten, Gräser, Ausstellungstafeln, Stellwände, Sitzhocker, Leitern, Werkzeuge und Co. warteten darauf, benutzt zu werden oder endlich ihren Platz in der Ausstellung zu finden.
Die Aufbautage waren arbeitsam und anstrengend, aber wir konnten zuschauen, wie die Ausstellung wuchs und wuchs. Das war ein tolles Erlebnis, zu sehen, wie die einzelnen Teile der Bereiche sich zusammenfügten und wie allmählich aus den vielen tausend Teilen ein Ganzes wurde: unsere Ausstellung „Zeit zum Erinnern“.

 

 

Abladen und Aufbau von „Zeit zum Erinnern“ in Wolfsburg

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Das Fenster und alle Fotos in der Galerie: © Corinna und Julia Luedtke

Auf den Tag haben wir alle lange gewartet.  Alle Elemente der verschiedenen Ebenen der Ausstellung finden in Wolfsburg zum ersten Mal zusammen. Auch wenn wir die Konzeption kennen und auch die Materialien zum Großteil bereits gesehen haben, wird es nun doch wirklich spannend. Aber erst einmal heißt es: Alles raus aus dem LKW und PKW und dann rein ins Rathaus. Benjamin und Manuel schleppen schwer, das Fensterelement passt auf den Millimeter genau durch die breite Tür des Rathauses. Gutes Augenmaß :).
Julia und ich machen uns an die „leichteren“ Aufgaben, zum Beispiel das Anbringen der Informationstafeln. Wer glaubt,  dass das einfach ist, der irrt :).
Nach anstrengenden Stunden ist alles in der Bürgerhalle und der Aufbau kann beginnen.
Wir freuen uns.

Es grüßt
Corinna