Vorbereitungen zum Transport

Die Eröffnung der Ausstellung rückt näher.
Benjamin und Manuel sind am Verpacken der Materialien und verstauen alles in den LKW. Wir alle sind schon so gespannt, wie die einzelnen Elemente zusammengefügt in der Wolfsburger Bürgerhalle des Rathauses wirken werden. Ich gebe zu, dass ein bisschen Vorstellungsvermögen dazu gehört …
Lasst euch überraschen.

Es grüßt
Corinna

 

Martinas Farbschema für Zeit zum Erinnern

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Color-Scheme Zeit zum Erinnern. Abb.: Martina Szymanski

Ein wesentlicher Part des Projektes war es, ein passendes Farbschema zu finden. Die Farbkomination sollte zu allem passen. Zum einen zu unseren „Papp-Stellwänden“, zum anderen zu der Floristik-Raumgestaltung. Die Texte auf den Informationstafeln sollten zudem zwischen all den Eyecatchern in der Ausstellung nicht untergehen. Auch die vielen Fotos und Abbildungen auf den Informationstafeln sollten eine gute Umgebung bekommen. Dank Martina war eine Entscheidung relativ schnell gefunden und vom Ergebnis war ich begeistert. Das Resultat ist ein Zusammenspiel von Grautönen, einem warmen Beigeton und einem Rot, das einerseits kräftig ist und doch dezent, das auffällt und gleichzeitig zurückhaltend ist. Ein gewagte Farbzusammenstellung, in die ich mich sofort verliebt habe.
Diese Farben finden sich nicht nur auf den Ausstellungstafeln, sondern auch im Header dieses Blogs wieder, im Ausstellungs-Begleitheft, auf dem Flyer und auf den Programmzetteln für den Eröffnungsveranstaltung. Für den Flyer hielt noch das kräftige Rot in der zweiten Abbildung her. Von Martina stammen übrigens auch alle aufgezählten grafischen Arbeiten, aber dazu später mehr ….

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Color-Scheme Zeit zum Erinnern, rot. Abb.: Martina Szymanski

Die Farben finden sich auch in der Ausstellungsgestaltung wieder. Im Bereich „Am Fenster“ ist das „Fenster-Konstrukt“ im Grau unseres Colorkonzepts gehalten, ebenso die Rückseite des „Schützengrabens“.  Ob’s der Zufall wollte oder nicht: Beim Aufbau der Ausstellung fiel Julia gestern auf, dass das Beige auf den Informationstafeln wirken würde, als sei es auf die natürliche Farbgebung der Birkenstämme der Station „Birkenhain“ abgestimmt.

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Color-Scheme Zeit zum Erinnern, Entwurf. Abb.: Martina Szymanski

Soweit zum Farbschema unseres Projektes.
Es grüßt euch
Corinna

Inspiration „Zeit zum Erinnern“

Inspiration „Zeit zum Erinnern“, Foto: Benjamin Ehrenberger

Der Gedanke, die Natur in die Ausstellung zu bringen, eine Verbindung der Themenbereiche zur nonfloralen und floralen Rauminstallation zu schaffen, ist eine meiner Grundideen dieses Projektes. „Der Erste Weltkrieg war zum großen Teil ein Bodenkrieg. Er spielte sich vorwiegend in der Natur, auf Feldern und in Wäldern ab.“ So steht es im Konzept. Diese Gegensätzlichkeit, die schutzgebende Atmosphäre des Waldes, das schöne Grün einer Wiese, der beruhigende Blick über das Feld und ganz nah daran die zerstörte Natur im Ersten Weltkrieg, metertiefe Granatlöcher im Erdboden, verletzte Erde entlang der Westfront, die noch heute von Experten auf Satellitenbildern deutlich zu sehen ist – diese Gegensätzlichkeit mit all ihren Wechselwirkungen möchte ich in die Ausstellung holen und sichtbar machen. Dieser Ansatz wird einerseits mit Materialien aus der Natur verwirklicht, andererseits bleibt dem Betrachter viel Spielraum, die Inhalte der Ausstellung mit der Rauminstallation in ihrer Wechselbeziehung oder Übereinstimmung zu interpretieren, selbst Assoziationen zu finden.

Gräser

© Benjamin Ehrenberger

Ich finde es spannend, einer Ausstellung als Gesamtkunstwerk zu  begegnen, den Blick auf das Detail zu legen und wiederum das Ganze zu sehen, mir selbst Gedanken machen zu können und diese weiterzuentwickeln.
Diese Idee einer außergewöhnlichen Erinnerungslandschaft verschafft Zeit und Raum für ein zeitgemäßes Gedenken. Der Ausstellungsraum wird mit viel Natur ausgestaltet und in eine erzählende Geschichte verwandelt. „Zeit zum Erinnern“ ist sicher keine herkömmliche Ausstellung. „Die Ausstellungsräume verwandeln sich in einen Wald, ein Feld, eine Wiese, in eine Landschaft, in einen Schützengraben.“ Auch dieser Satz entstammt dem Konzept und wird in der Ausstellung umgesetzt.
Das Projektteam und ich sind schon sehr gespannt. Die Eröffnung der Ausstellung am 1. September im Wolfsburger Rathaus rückt näher.

Es grüßt euch
Corinna

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Diese Postkarte aus dem Ersten Weltkrieg dient in einer vergrößerten Version als Ausblick aus dem Fenster. Beitragsfotos: Benjamin Ehrenberger

Benjamin und Manuel sind fleißig am Werkeln. Ein kleiner Ausblick auf das, was euch in der Ausstellung erwartet: Der Handwagen ist aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Er wurde von einer Familie aus Niedersachsen zur Flucht eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg dienter er derselben Familie erneut zur Flucht. Was für eine Geschichte! In der Ausstellung bekommt der Karren seinen Platz im Bereich „Der Karren„. In dieser Station geht es um die Verwendung des Karrens im Ersten Weltkrieg „Vom Babykarren zum Leichenkarren„.
Die letzten Fotos zeigen eine in Anlehnung an einen Schützengraben gebaute Konstruktion, die im Bereich „Der Graben“ aufgebaut wird.
Wir alle sind schon sehr gespannt auf den Moment, wenn in der Ausstellung alles zusammengeführt wird: Die Stellwände, die Informationstafeln, der Videofilm, die Audioinstallation und die gesamte Rauminstallation mit allen Objekten und den vielen Naturmaterialien, unter anderem werden auch die Birkenstämme zu sehen sein.
Es grüßt
Corinna

Es geht zur Sache

Zugegebenermaßen sieht das doch gar nicht so wild aus. Ein Paket, etwas breiter als die Bank im Hintergrund und nur unwesentlich tiefer, von der Höhe ganz zu schweigen. Geliefert auf einer Palette, muss das Frachtstück wohl doch etwas schwerer sein.
Bei dem Inhalt handelt es sich um einen Bodenbelag, der unserer Ausstellung als „Grund und Boden“ dient. Dieser Boden ist mächtig schwer, denn er muss auch eine Menge aushalten.

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Nun geht es richtig los, das Holz wird geliefert . Wofür? Schaut selbst, was aus den vielen Holzlatten und Holzplatten entsteht.

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Sengende Hitze unter dem Dach des Gewächshauses

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Manuel am Werken im Gewächshaus der schönen Gärtnerei Blattschmuck in Kulpin

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Hier ist Benjamin am Wirken.

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Manuel arbeitet sich mit dem Akkubohrer ein Stück den Ziel entgegen.

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Fertig gebaut ist das Element für den Bereich „Am Fenster“

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Warum der Bogen auf der Rückseite des Fensters zu sehen ist? Abwarten, Überraschung.

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Ein altes Fenster aus der Zeit des Ersten Weltkriegs

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So sieht das Fenster in der Ausstellung aus. Kompliment an Benjamin und Manuel. Eines der vielen Elemente ist fertig. Vielen Dank an die Gärtnerei Blattschmuck für die großartige Unterstützung.

Naturentnahmen

Schon gegen Ende des letzten Jahres machten Manuel und Benjamin sich auf den Weg in die Natur, um erste Materialien für die Ausstellung zu sammeln. Ohne Manuels schmucken Oldtimer wäre es schwierig geworden.

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Manuel auf seinem Trecker, © Benjamin Ehrenberger

Manuel und Benjamin auf dem Weg durch die Natur, © Benjamin Ehrenberger

Erste Schritte auf dem Weg zu „Zeit zum Erinnern“

Martina fotografierte knapp 1000 Fotos aus dem Buch „G. Soldan, Geleitwort zu: Der Weltkrieg im Bild – Originalaufnahmen des Kriegs-Bild- und Filmamtes aus der modernen Materialschlacht (1914-1918), Berlin/Oldenburg 1926“ ab.

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Foto ©: Martina Szymanski

Viele Abbildungen dieses Werkes werden auf unseren Ausstellungstafeln wiederzufinden sein, und zwar in bearbeiteter und digitalisierter Form. Ein großes Dankeschön an Martina … und ein erster wichtiger Schritt zur Umsetzung des Projektes.

Unser Arbeitstreffen in Soltau

Ein spannender Tag: am 19. April 2015 haben wir zum ersten Mal das Modell der Ausstellung live gesehen, das wir bislang nur von Fotos her kannten. Benjamin hat es gebaut und so konnten wir uns noch besser vorstellen und überlegen, wo die Stellwände, die Materialien, der große Bildschirm für den Film und all die anderen Objekte aufgestellt werden.
Apropos: Benjamin ließ Judith und mich in seinen Kofferraum schauen. Wir staunten nicht schlecht. Vollgepackt mit Gräsern und anderen Naturmaterialien, bekamen wir eine Ahnung davon, wie viel Arbeit in die Ausgestaltung der Ausstellung gesteckt werden wird, was allein diesen Part der Umsetzung des Konzeptes betrifft.
Ein guter Tag im hübschen Soltau, der uns wieder ein Stück weitergebracht hat in Sachen Organisation und Planung. Die Ausstellung rückt näher …
Ein Dankeschön nochmals an den netten Fotografen Guido Meyer vom Nebentisch für das Foto.

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V. l. n. r.: Benjamin Ehrenberger, Manuel Kueßner, Corinna Luedtke, Judith Sucher
© Guido Meyer

Grundriss Zeit zum Erinnern, © Corinna Luedtke

Grundriss Zeit zum Erinnern, Ausschnitt, © Corinna Luedtke

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Cornus, © Benjamin Ehrenberger

Zeit zum Erinnern

Erlebnis- und Erinnerungsausstellung zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) 

Die Projektkünstlerin Corinna Luedtke realisiert in dieser Ausstellung ihre Idee einer außergewöhnlichen Erinnerungslandschaft. Die Stationen der Ausstellung verwandeln sich in einen Wald, eine Wiese, eine Landschaft, einen Schützengraben. Die einzigartige Rauminstallation des Floristmeisters Benjamin Ehrenberger mit floralen und nonfloralen Werkstoffen in Verbindung mit den politisch-historischen Informationstafeln offenbart die Spannung zwischen Mensch, Natur und katastrophaler Zerstörung im Ersten Weltkrieg.

Die künstlerische Filmpräsentation des Visuathleten Tosh Leykum und eine musikalische Installation stimmen auf die Projektinhalte ein und akzentuieren die einzelnen Themenbereiche.

Die von Martina Szymanski gestalteten Informationstafeln bringen mit ihrem Layout die  historischen Fotos und Hintergrundinformationen der Ausstellung auf besondere Weise zur Geltung. „Zeit zum Erinnern“ führt die Besucherinnen und Besucher über die Sinne zu einer individuellen Interpretation der damaligen Geschehnisse.

Zeit zum Erinnern“ ist keine wissenschaftlich-historische Ausstellung im eigentlichen Sinne, sondern ein künstlerisches Projekt, das sich in erster Linie durch seine besondere Zugangsweise zur Thematik auszeichnet und Geschichte auf neue Art  vermittelt.

Die Ausstellung wird erstmals in Wolfsburg präsentiert. Nach der Präsentation der Ausstellung im Wolfsburger Rathaus vom 1.9. – 29.9.2015 wandert „Zeit zum Erinnern“ im Oktober nach Hannover.  Dort wird sie in der Alten Predigthalle An der Strangriede vom 11.10. – 31.12.2015 gezeigt.

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Die Ausstellungseröffnung wird musikalisch begleitet vom „Duo Oblivión“, Laura Pohl (Sopran) und Vladimir Gorup (Bajan).

Führungen für Gruppen oder Schulklassen nach Absprache mit der Projektleiterin Corinna Luedtke,
E-Mail: zeitzumerinnern@mail.de

Die Ausstellung von Corinna Luedtke findet statt in Kooperation u. a. mit der Stadt Wolfsburg, dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R., dem Niedersächsischen Kultusministerium und dem Projektträger Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Bezirksverband Hannover.