Aufbau der Ausstellung „Zeit zum Erinnern“ im Wolfsburger Rathaus

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Aufbau in der Bürgerhalle im Wolfsburger Rathaus

Nachdem alle Materialien im Rathaus in der Bürgerhalle lagen, konnten wir mit dem Aufbau loslegen. Zu sehen, dass allein die Materialien schon so viel Platz in Anspruch nahmen, dass ein riesiger Teil der Bürgerhalle im wahrsten Sinne des Wortes belegt war, beeindruckte uns schon ein wenig. All diese Baumstämme, Latten, Gräser, Ausstellungstafeln, Stellwände, Sitzhocker, Leitern, Werkzeuge und Co. warteten darauf, benutzt zu werden oder endlich ihren Platz in der Ausstellung zu finden.
Die Aufbautage waren arbeitsam und anstrengend, aber wir konnten zuschauen, wie die Ausstellung wuchs und wuchs. Das war ein tolles Erlebnis, zu sehen, wie die einzelnen Teile der Bereiche sich zusammenfügten und wie allmählich aus den vielen tausend Teilen ein Ganzes wurde: unsere Ausstellung „Zeit zum Erinnern“.

 

 

Abladen und Aufbau von „Zeit zum Erinnern“ in Wolfsburg

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Das Fenster und alle Fotos in der Galerie: © Corinna und Julia Luedtke

Auf den Tag haben wir alle lange gewartet.  Alle Elemente der verschiedenen Ebenen der Ausstellung finden in Wolfsburg zum ersten Mal zusammen. Auch wenn wir die Konzeption kennen und auch die Materialien zum Großteil bereits gesehen haben, wird es nun doch wirklich spannend. Aber erst einmal heißt es: Alles raus aus dem LKW und PKW und dann rein ins Rathaus. Benjamin und Manuel schleppen schwer, das Fensterelement passt auf den Millimeter genau durch die breite Tür des Rathauses. Gutes Augenmaß :).
Julia und ich machen uns an die „leichteren“ Aufgaben, zum Beispiel das Anbringen der Informationstafeln. Wer glaubt,  dass das einfach ist, der irrt :).
Nach anstrengenden Stunden ist alles in der Bürgerhalle und der Aufbau kann beginnen.
Wir freuen uns.

Es grüßt
Corinna


Martinas Farbschema für Zeit zum Erinnern

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Color-Scheme Zeit zum Erinnern. Abb.: Martina Szymanski

Ein wesentlicher Part des Projektes war es, ein passendes Farbschema zu finden. Die Farbkomination sollte zu allem passen. Zum einen zu unseren „Papp-Stellwänden“, zum anderen zu der Floristik-Raumgestaltung. Die Texte auf den Informationstafeln sollten zudem zwischen all den Eyecatchern in der Ausstellung nicht untergehen. Auch die vielen Fotos und Abbildungen auf den Informationstafeln sollten eine gute Umgebung bekommen. Dank Martina war eine Entscheidung relativ schnell gefunden und vom Ergebnis war ich begeistert. Das Resultat ist ein Zusammenspiel von Grautönen, einem warmen Beigeton und einem Rot, das einerseits kräftig ist und doch dezent, das auffällt und gleichzeitig zurückhaltend ist. Ein gewagte Farbzusammenstellung, in die ich mich sofort verliebt habe.
Diese Farben finden sich nicht nur auf den Ausstellungstafeln, sondern auch im Header dieses Blogs wieder, im Ausstellungs-Begleitheft, auf dem Flyer und auf den Programmzetteln für den Eröffnungsveranstaltung. Für den Flyer hielt noch das kräftige Rot in der zweiten Abbildung her. Von Martina stammen übrigens auch alle aufgezählten grafischen Arbeiten, aber dazu später mehr ….

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Color-Scheme Zeit zum Erinnern, rot. Abb.: Martina Szymanski

Die Farben finden sich auch in der Ausstellungsgestaltung wieder. Im Bereich „Am Fenster“ ist das „Fenster-Konstrukt“ im Grau unseres Colorkonzepts gehalten, ebenso die Rückseite des „Schützengrabens“.  Ob’s der Zufall wollte oder nicht: Beim Aufbau der Ausstellung fiel Julia gestern auf, dass das Beige auf den Informationstafeln wirken würde, als sei es auf die natürliche Farbgebung der Birkenstämme der Station „Birkenhain“ abgestimmt.

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Color-Scheme Zeit zum Erinnern, Entwurf. Abb.: Martina Szymanski

Soweit zum Farbschema unseres Projektes.
Es grüßt euch
Corinna

Inspiration „Zeit zum Erinnern“

Inspiration „Zeit zum Erinnern“, Foto: Benjamin Ehrenberger

Der Gedanke, die Natur in die Ausstellung zu bringen, eine Verbindung der Themenbereiche zur nonfloralen und floralen Rauminstallation zu schaffen, ist eine meiner Grundideen dieses Projektes. „Der Erste Weltkrieg war zum großen Teil ein Bodenkrieg. Er spielte sich vorwiegend in der Natur, auf Feldern und in Wäldern ab.“ So steht es im Konzept. Diese Gegensätzlichkeit, die schutzgebende Atmosphäre des Waldes, das schöne Grün einer Wiese, der beruhigende Blick über das Feld und ganz nah daran die zerstörte Natur im Ersten Weltkrieg, metertiefe Granatlöcher im Erdboden, verletzte Erde entlang der Westfront, die noch heute von Experten auf Satellitenbildern deutlich zu sehen ist – diese Gegensätzlichkeit mit all ihren Wechselwirkungen möchte ich in die Ausstellung holen und sichtbar machen. Dieser Ansatz wird einerseits mit Materialien aus der Natur verwirklicht, andererseits bleibt dem Betrachter viel Spielraum, die Inhalte der Ausstellung mit der Rauminstallation in ihrer Wechselbeziehung oder Übereinstimmung zu interpretieren, selbst Assoziationen zu finden.

Gräser

© Benjamin Ehrenberger

Ich finde es spannend, einer Ausstellung als Gesamtkunstwerk zu  begegnen, den Blick auf das Detail zu legen und wiederum das Ganze zu sehen, mir selbst Gedanken machen zu können und diese weiterzuentwickeln.
Diese Idee einer außergewöhnlichen Erinnerungslandschaft verschafft Zeit und Raum für ein zeitgemäßes Gedenken. Der Ausstellungsraum wird mit viel Natur ausgestaltet und in eine erzählende Geschichte verwandelt. „Zeit zum Erinnern“ ist sicher keine herkömmliche Ausstellung. „Die Ausstellungsräume verwandeln sich in einen Wald, ein Feld, eine Wiese, in eine Landschaft, in einen Schützengraben.“ Auch dieser Satz entstammt dem Konzept und wird in der Ausstellung umgesetzt.
Das Projektteam und ich sind schon sehr gespannt. Die Eröffnung der Ausstellung am 1. September im Wolfsburger Rathaus rückt näher.

Es grüßt euch
Corinna

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Diese Postkarte aus dem Ersten Weltkrieg dient in einer vergrößerten Version als Ausblick aus dem Fenster. Beitragsfotos: Benjamin Ehrenberger

Benjamin und Manuel sind fleißig am Werkeln. Ein kleiner Ausblick auf das, was euch in der Ausstellung erwartet: Der Handwagen ist aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Er wurde von einer Familie aus Niedersachsen zur Flucht eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg dienter er derselben Familie erneut zur Flucht. Was für eine Geschichte! In der Ausstellung bekommt der Karren seinen Platz im Bereich „Der Karren„. In dieser Station geht es um die Verwendung des Karrens im Ersten Weltkrieg „Vom Babykarren zum Leichenkarren„.
Die letzten Fotos zeigen eine in Anlehnung an einen Schützengraben gebaute Konstruktion, die im Bereich „Der Graben“ aufgebaut wird.
Wir alle sind schon sehr gespannt auf den Moment, wenn in der Ausstellung alles zusammengeführt wird: Die Stellwände, die Informationstafeln, der Videofilm, die Audioinstallation und die gesamte Rauminstallation mit allen Objekten und den vielen Naturmaterialien, unter anderem werden auch die Birkenstämme zu sehen sein.
Es grüßt
Corinna

Es geht zur Sache

Zugegebenermaßen sieht das doch gar nicht so wild aus. Ein Paket, etwas breiter als die Bank im Hintergrund und nur unwesentlich tiefer, von der Höhe ganz zu schweigen. Geliefert auf einer Palette, muss das Frachtstück wohl doch etwas schwerer sein.
Bei dem Inhalt handelt es sich um einen Bodenbelag, der unserer Ausstellung als „Grund und Boden“ dient. Dieser Boden ist mächtig schwer, denn er muss auch eine Menge aushalten.

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Nun geht es richtig los, das Holz wird geliefert . Wofür? Schaut selbst, was aus den vielen Holzlatten und Holzplatten entsteht.

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Sengende Hitze unter dem Dach des Gewächshauses

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Manuel am Werken im Gewächshaus der schönen Gärtnerei Blattschmuck in Kulpin

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Hier ist Benjamin am Wirken.

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Manuel arbeitet sich mit dem Akkubohrer ein Stück den Ziel entgegen.

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Fertig gebaut ist das Element für den Bereich „Am Fenster“

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Warum der Bogen auf der Rückseite des Fensters zu sehen ist? Abwarten, Überraschung.

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Ein altes Fenster aus der Zeit des Ersten Weltkriegs

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So sieht das Fenster in der Ausstellung aus. Kompliment an Benjamin und Manuel. Eines der vielen Elemente ist fertig. Vielen Dank an die Gärtnerei Blattschmuck für die großartige Unterstützung.

Naturentnahmen

Schon gegen Ende des letzten Jahres machten Manuel und Benjamin sich auf den Weg in die Natur, um erste Materialien für die Ausstellung zu sammeln. Ohne Manuels schmucken Oldtimer wäre es schwierig geworden.

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Manuel auf seinem Trecker, © Benjamin Ehrenberger

Manuel und Benjamin auf dem Weg durch die Natur, © Benjamin Ehrenberger