Inspiration „Zeit zum Erinnern“

Inspiration „Zeit zum Erinnern“, Foto: Benjamin Ehrenberger

Der Gedanke, die Natur in die Ausstellung zu bringen, eine Verbindung der Themenbereiche zur nonfloralen und floralen Rauminstallation zu schaffen, ist eine meiner Grundideen dieses Projektes. „Der Erste Weltkrieg war zum großen Teil ein Bodenkrieg. Er spielte sich vorwiegend in der Natur, auf Feldern und in Wäldern ab.“ So steht es im Konzept. Diese Gegensätzlichkeit, die schutzgebende Atmosphäre des Waldes, das schöne Grün einer Wiese, der beruhigende Blick über das Feld und ganz nah daran die zerstörte Natur im Ersten Weltkrieg, metertiefe Granatlöcher im Erdboden, verletzte Erde entlang der Westfront, die noch heute von Experten auf Satellitenbildern deutlich zu sehen ist – diese Gegensätzlichkeit mit all ihren Wechselwirkungen möchte ich in die Ausstellung holen und sichtbar machen. Dieser Ansatz wird einerseits mit Materialien aus der Natur verwirklicht, andererseits bleibt dem Betrachter viel Spielraum, die Inhalte der Ausstellung mit der Rauminstallation in ihrer Wechselbeziehung oder Übereinstimmung zu interpretieren, selbst Assoziationen zu finden.

Gräser

© Benjamin Ehrenberger

Ich finde es spannend, einer Ausstellung als Gesamtkunstwerk zu  begegnen, den Blick auf das Detail zu legen und wiederum das Ganze zu sehen, mir selbst Gedanken machen zu können und diese weiterzuentwickeln.
Diese Idee einer außergewöhnlichen Erinnerungslandschaft verschafft Zeit und Raum für ein zeitgemäßes Gedenken. Der Ausstellungsraum wird mit viel Natur ausgestaltet und in eine erzählende Geschichte verwandelt. „Zeit zum Erinnern“ ist sicher keine herkömmliche Ausstellung. „Die Ausstellungsräume verwandeln sich in einen Wald, ein Feld, eine Wiese, in eine Landschaft, in einen Schützengraben.“ Auch dieser Satz entstammt dem Konzept und wird in der Ausstellung umgesetzt.
Das Projektteam und ich sind schon sehr gespannt. Die Eröffnung der Ausstellung am 1. September im Wolfsburger Rathaus rückt näher.

Es grüßt euch
Corinna

Skizze für den Ausstellungsbereich „Am Fenster“

Anhand dieser Skizze von Benjamin kann man sich schon eine ungefähre Vorstellung davon machen, wie die Station „Am Fenster“ aussehen wird. Tolle Zeichnung und eine Handschrift, um die er sicher von vielen beneidet wird :).

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Skizze von Benjamin Ehrenberger für den Ausstellungsbereich „Am Fenster“

Erste Schritte auf dem Weg zu „Zeit zum Erinnern“

Martina fotografierte knapp 1000 Fotos aus dem Buch „G. Soldan, Geleitwort zu: Der Weltkrieg im Bild – Originalaufnahmen des Kriegs-Bild- und Filmamtes aus der modernen Materialschlacht (1914-1918), Berlin/Oldenburg 1926“ ab.

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Foto ©: Martina Szymanski

Viele Abbildungen dieses Werkes werden auf unseren Ausstellungstafeln wiederzufinden sein, und zwar in bearbeiteter und digitalisierter Form. Ein großes Dankeschön an Martina … und ein erster wichtiger Schritt zur Umsetzung des Projektes.

Unser Arbeitstreffen in Soltau

Ein spannender Tag: am 19. April 2015 haben wir zum ersten Mal das Modell der Ausstellung live gesehen, das wir bislang nur von Fotos her kannten. Benjamin hat es gebaut und so konnten wir uns noch besser vorstellen und überlegen, wo die Stellwände, die Materialien, der große Bildschirm für den Film und all die anderen Objekte aufgestellt werden.
Apropos: Benjamin ließ Judith und mich in seinen Kofferraum schauen. Wir staunten nicht schlecht. Vollgepackt mit Gräsern und anderen Naturmaterialien, bekamen wir eine Ahnung davon, wie viel Arbeit in die Ausgestaltung der Ausstellung gesteckt werden wird, was allein diesen Part der Umsetzung des Konzeptes betrifft.
Ein guter Tag im hübschen Soltau, der uns wieder ein Stück weitergebracht hat in Sachen Organisation und Planung. Die Ausstellung rückt näher …
Ein Dankeschön nochmals an den netten Fotografen Guido Meyer vom Nebentisch für das Foto.

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V. l. n. r.: Benjamin Ehrenberger, Manuel Kueßner, Corinna Luedtke, Judith Sucher
© Guido Meyer

Grundriss Zeit zum Erinnern, © Corinna Luedtke

Grundriss Zeit zum Erinnern, Ausschnitt, © Corinna Luedtke

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Cornus, © Benjamin Ehrenberger

Zeit zum Erinnern

Erlebnis- und Erinnerungsausstellung zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) 

Die Projektkünstlerin Corinna Luedtke realisiert in dieser Ausstellung ihre Idee einer außergewöhnlichen Erinnerungslandschaft. Die Stationen der Ausstellung verwandeln sich in einen Wald, eine Wiese, eine Landschaft, einen Schützengraben. Die einzigartige Rauminstallation des Floristmeisters Benjamin Ehrenberger mit floralen und nonfloralen Werkstoffen in Verbindung mit den politisch-historischen Informationstafeln offenbart die Spannung zwischen Mensch, Natur und katastrophaler Zerstörung im Ersten Weltkrieg.

Die künstlerische Filmpräsentation des Visuathleten Tosh Leykum und eine musikalische Installation stimmen auf die Projektinhalte ein und akzentuieren die einzelnen Themenbereiche.

Die von Martina Szymanski gestalteten Informationstafeln bringen mit ihrem Layout die  historischen Fotos und Hintergrundinformationen der Ausstellung auf besondere Weise zur Geltung. „Zeit zum Erinnern“ führt die Besucherinnen und Besucher über die Sinne zu einer individuellen Interpretation der damaligen Geschehnisse.

Zeit zum Erinnern“ ist keine wissenschaftlich-historische Ausstellung im eigentlichen Sinne, sondern ein künstlerisches Projekt, das sich in erster Linie durch seine besondere Zugangsweise zur Thematik auszeichnet und Geschichte auf neue Art  vermittelt.

Die Ausstellung wird erstmals in Wolfsburg präsentiert. Nach der Präsentation der Ausstellung im Wolfsburger Rathaus vom 1.9. – 29.9.2015 wandert „Zeit zum Erinnern“ im Oktober nach Hannover.  Dort wird sie in der Alten Predigthalle An der Strangriede vom 11.10. – 31.12.2015 gezeigt.

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Die Ausstellungseröffnung wird musikalisch begleitet vom „Duo Oblivión“, Laura Pohl (Sopran) und Vladimir Gorup (Bajan).

Führungen für Gruppen oder Schulklassen nach Absprache mit der Projektleiterin Corinna Luedtke,
E-Mail: zeitzumerinnern@mail.de

Die Ausstellung von Corinna Luedtke findet statt in Kooperation u. a. mit der Stadt Wolfsburg, dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R., dem Niedersächsischen Kultusministerium und dem Projektträger Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Bezirksverband Hannover.